Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen
Verhaltenstherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes, von den Krankenkassen anerkanntes und effektives psychotherapeutisches Verfahren, welches bei vielen psychischen Erkrankungen und individuellen Problemsituationen wirksam ist. Sie basiert auf Erkenntnissen der modernen Lernpsychologie, die davon ausgeht, dass jedes Verhalten erlernt, aufrechterhalten, aber auch wieder verlernt werden kann. Unter einem spezifischen „Verhalten“ meint man hierbei jedoch nicht nur die nach außen sichtbaren Verhaltensweisen, sondern auch innere gedankliche Vorgänge, Gefühle und Motive, die uns Menschen in einer entsprechenden Situation auf die eine oder andere Weise agieren lassen. In der Psychotherapie werden diese einzelnen Bausteine analysiert, besprochen und je nach individuellem Problembild mittels Therapieplan verändert.
Zu Beginn der Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen steht eine gründliche psychologische Diagnostik in Anwendung verschiedener diagnostischer Methoden und unter Einbeziehung des Systems (Eltern, Lehrer, Ärzte, Klinik). Im Anschluss erhalten Eltern und Kind / Jugendliche(r) eine ausführliche Rückmeldung über die diagnostischen Ergebnisse, gemeinsam werden ein individuelles Störungsmodell entwickelt und Therapieziele festgelegt.
Im Verlauf der Therapie werden die wissenschaftlich überprüften und als effizient erwiesenen verhaltenstherapeutischen Methoden wie bspw. die Ausarbeitung von Verstärkerplänen, der Aufbau von Emotionsregulationsstrategien, die kognitive Umstrukturierung, Expositionstherapie oder sozial-emotionales Kompetenztraining altersgemäß auf die jeweilige Problemsituation abgestimmt und eingesetzt. Dabei werden Eltern in regelmäßigen Elternterminen bei der Umsetzung im Alltag unterstützt und je nach Bedarf das erweiterte System wie z.B. Geschwister, Ärzte, Lehrer und Kliniken mit einbezogen.